“Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut!” Mit diesem passenden Zitat einer wunderbaren Band namens Schönheitsfehler, die sich erst unlängst aufgelöst haben, möchte ich meinen Bericht beginnen.

Anreise am Donnerstagvormittag:
Campingplatz Nord; Auffinden der zuvor angereisten Truppe: Niki, Gassi und Maxl; kurze Zeltplatzsuche und Aufbau meines brandneuen “Jupiter 4 Family” Zeltes von Mc Kinley. Für mich eine gelungene Investition, denn 800mm Wassersäule sind einfach zu wenig, wie ich voriges Jahr bei 3-tägigen Dauerregen herausfinden musste. Also schnell aufgebaut und Geländeinspektion. Leider musste ich feststellen, dass mein Platz am Waldsaum eher unglücklich gewählt war. Zwar war ich während des nachmittags vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und sowohl mein Zelt als auch meine Vorräte blieben angenehm kühl. Jedoch bedachte ich nicht, dass der Großteil der Festivalbesucher den Wald den Dixi Klos vorzog. Trotz allem kein größeres Problem, weil sich meine Befürchtungen Gott sei Dank nicht bewahrheiteten.
Zur Mentalität der Besucher kann man nur sagen: “einzigartig” Man findet eine solche Konstellation nur ein einziges Mal im Jahr vor, und das ist auf dem Frequency. Unglaubliche Zeltkulissen, einfallsreiche Gags und archetektonische Meisterwerke springen einem hier förmlich ins Auge, fabelhaft.

Der erste Tag:
Schönes Wetter, blitzblauer Himmel. Da “The Doves” leider ausgefallen waren sprangen “The Jessica Fletchers” in die Bresche. Hervorragend, dachte ich mir, weil ich diese Band sowieso der anderen vorziehe. Allerdings spielten die Fletchers nicht zu der Zeit, zu der ursprünglich “The Doves” spielen hätten sollen. Der Zeitplan wurde, wie ich später erfahren hatte, kurzer Hand umgekrempelt und so spielten die Jesscica Fletchers schon viel früher und dafür wurden “The Others” nach hintern verschoben. Sie waren es auch die ich dann vorfand, als ich erwartungsvoll den Fletchers entgegenfieberte. Meine Hochachtung an den Veranstalter, der dieses unwesentliche Detail der Verschiebung dem Publikum einfach vorenthalten hatte oder aber auch schlichtweg vergaß. Wie auch immer…
Die drauffolgende Megaband “Weezer” entschädigte mich jedoch dafür. Grandiose Performance mit ansprechendem Bühnenbild. Dann der eigentliche Headliner: “Oasis” Leider muss ich resümieren, dass dieser Auftritt eher enttäuschend ausfiel. Liam begnügte sich damit sein Glied vor dem Abfall zu bewahren (ständiger Griff im Schritt) und führte ambitionslos seine Rassel. Sie spielten zwar alle guten Stücke, jedoch lieferten sie genau soviel ab wie gefordert war. Also keine Zugaben und absolut keine Einbringung des Publikums. Sorry, aber dieser Auftritt war nicht umwerfend! Zurück am Campingplatz fielen wir völlig ermüdet ins Bett. Wir konnten aber erst um zirka 06:00 Ruhe finden, weil bis dahin unsere lieben Zeltnachbarn uns mit “Helga” Exzess- Schreierei wach hielten.

Der zweite Tag:
Nach wie vor, sehr gute Witterungsbedingungen. Unsere “Helga” Nachbarn performten heute, mit unglaublicher Geduld, ihre “Außa mit di Tuttln” Show. Zu Sechst saßen sie in ihren Sesseln und hielten Ausschau. Einer von ihnen war mit einer Trommel ausgerüstet und startete sobald er ein weibliches Wesen näher kommen sah, seinen Trommelwirbel. Und als die Dame/n nah genug waren kam der “Disch” und der einheitliche Ausspruch: “Außa mit di Tuttln!”, begleitet von manischem Getanze. Sehr amüsant für außen stehende Betrachter. Obwohl sie stets gesittet blieben und keine Dame ausließen, konnten sie in den 4 Stunden ihres “Auftrittes”, keine einzige Dame dazu bringen ihren Oberkörper zu entblößen. 😉 Aber nun zu den Bands: “Hot Hot Heat” äußerst gelungener Auftritt; “Flogging Molly” wunderbare Bühnenshow im irischen Stil; “Stereo Total” trotz der Enttäuschung die man hat, wenn man die Dame, die hinter der Stimme steht erblickt: energiereiche und mitreißende Show, Hut ab!; “Queens Of The Stone Age” gut, für meinen Geschmack jedoch etwas zu lang; “Foo Fighters” wahre Headliner mit perfekter Show. Außerdem ist der Drummer lobend zu erwähnen, der wirklich alles gegeben hat und dafür auch mit eigenem “Frontman- Auftritt” belohnt wurde. Der Abend sollte aber noch ganz anders kommen… Als ich nach den “Foo Fighters” zu meinem Zelt ging, fand ich dieses völlig demoliert vor. Da die Zeltstangen verbogen oder gebrochen waren, war mir ein Wiederaufbau unmöglich. Keine Ahnung wer so etwas macht, und welche Beweggründe man hat, solch eine Tat zu vollführen, aber das ist einfach zuviel. Als Besitzer ist man in dieser Situation komplett hilflos, was sollte ich auch tun und so blieb mir nichts anderes übrig als zu retten, was zu retten ist und um 01:30 die Überreste meines “neuen” Zeltes zusammenzuglauben. Gott sei Dank fand ich Asyl bei meinen Freunden, wo ich die Nacht verbringen konnte. THX an dieser Stelle. Ich wollte den Tag aber nicht mit der Zerstörung meines Zeltes beenden lassen und so suchten wir noch das Aftershow Partyzelt auf. Um 04:00 machte dieses, viel zu verfrüht, die Schotten dicht und wir machten uns auf zum Zeltplatz. Dabei machten wir Bekanntschaft mit dem “Leguankönig” Ein grün maskierter Narr, der um 05:00 morgens, mit Spritzpistole bewaffnet, in fremde Zelte einstieg und mit den Worten: “Ich bin der Leguankönig” das Feuer eröffnete. Um die aufgeweckten und aufgebrachten Zeltinsassen zu beruhigen, führte er eine kleine Band mit sich, die herzhafte Stücke zum Besten gab. Außerdem an diesem Tag: der Brückeneinsturz! http://fm4.orf.at/connected/204152/main

Der dritte Tag:
Frequencywetter! Salzburger “Schnürlregen” Unglaubliche Schlammmassen, allerdings weit nicht so arg wie im Vorjahr. Erfahrene Festivalbesucher waren sowieso mit Gummistiefeln und Regenjacken ausgerüstet und konnten so den Bedingungen erfolgreich trotzen. Außerdem etablierte sich eine neue Trendsportart: Schlammrutschen! (Mehr dazu auf FM4 http://fm4.orf.at/connected/204218/main ) Wir campten direkt in der Nähe des Geschehens und so war es mir möglich sehr gute Bilder davon zu machen. Heutiges Linup: Sehr gute “Beatsteaks” mit darauf folgenden entspannenden “Incubus” in Richtung “Sportfreunde Stiller”. Die Sporties lieferten bei ihrem diesjährigen einzigen Österreichauftritt eine fabelhafte Show, die das Publikum zum Kochen brachte. Manche lieben sie, manche können sie schon nicht mehr hören, aber was keiner leugnen kann ist, dass niemand solch eine Stimmung verbreiten konnte, wie diese Jungs aus München. Keiner hatte es geschafft die jungen Mädels und Jungs dermaßen zu inkludieren und bei Laune zu halten. “Thumbs up” FLO ROCKT!!! (Das musste auch einmal gesagt werden!) Dann kam der Auftritt der “Toten Hosen”. Zwei Stunden lang gab Campino alles und gipfelte den Auftritt in einer “Stagedive”Aktion zum FOH-Turm, den er dann kurzer Hand bestieg und an der Spitze einen Feuerwerkskörper entflammte. *amazing*

Abreise am Samstag Abend/Morgen:
Um den großen Andrang am Sonntagmorgen zu entgehen, hatten wir bereits zu Mittag abgebaut und alles ins Auto gepackt, um gleich nach de Hosen den Salzburgring verlassen zu können. Wie sich herausstellte ein genialer Plan. THX an die Fahrerin Niki. Summe summarum: Super Event, Super Bands & Elendige Tentdestroyer *See you on Frequency 2006!*

Fotos:
Fotos vom Event: http://old.schwingi.pro/shit/4images/categories.php?cat_id=73

Links:
Official Webpage: http://www.frequency.at/
Website des Leguankönigs! 😉 http://www.leguankoenig.at.tf/