Nachtrag vom 30.08.2005

Also wieder einmal ÖBB. Wie gewohnt St. Valentin um 23:59. Jedoch hatte ich diesmal das Glück einen hervorragenden Zugbegleiter zu haben. Ein äußerst engagierter Beamter, der seinen Job noch mit Freude und Eifer tätigt. Außerdem schlief ich trotz extremer Müdigkeit nicht. Zumindest bis nach Salzburg, das war der Plan. Kurz vor Salzburg klärte uns der Zugbegleiter darüber auf, dass alle Fahrgäste deren Reiseziel Innsbruck sei, in Salzburg auf den Bus umsteigen müssen. Zitat: “Olle die wos vorn Arlberg hiwoin kumman mit mir, olle die hintam Arlberg woin, bleibn sitzn!” Also ab zum Busbahnhof, in Begleitung unseres Schaffnerguides. In Summe waren wir nicht mehr als zirka 16 Fahrgäste und so versprach es eine angenehme Busfahrt zu werden. Es hatte ein wenig den Touch einer Reisetruppe im Ausland. Im Bus musste natürlich beinahe jeder einen Doppelsitz für sich alleine beanspruchen. Eh klar! Ich versuchte diese Mentalität zu brechen und platzierte mich neben ein fesches junges Mädel, das schon im Zug im gleichen Waggon saß, dort jedoch so gut es ging versucht hatte zu schlafen. Hinter uns hatten zwei belgische Touristen die Doppelreihe zwischen ihnen und uns als Ablage für ihren Ghettoblaster, Rucksäcke und sonstigem Gepäck in Verwendung. Als dies ein Mann mittleren Alters, mit einem “Fuck Bush” T-Shirt bekleidet sah erfragte er, in bestem English, ob sie ihm nicht Platz machen könnten. “Hey guys this bus is almost full, so fuck off with your luggage!” , so der genaue Wortlaut. Die jungen Belgier die sich als äußerst sympathisch erwiesen, räumten natürlich sofort auf, machten ihm Platz und fragten ihn gleich woher er denn käme. Dieser antwortete nur kurz und prägnant: “L.A.!” Diese Aussage führte zu einem Gelächter das fast den gesamten Bus ausfüllte und so änderte sich auch seine anfangs düstere Miene in ein Lächeln. Kurzum, eine multinationale, durch die Bank sympathische Busgemeinschaft trat um 02:30 seine Fahrt nach Innsbruck an. Auch während der Busfahrt kam ich nicht zum Schlafen, weil ich mich während der gesamten Strecke mit meiner bezaubernden Sitznachbarin unterhielt. Sie war sowieso das Beste was mir an diesem Tag passieren konnte, aber das ist eine andere Geschichte…

Wir kamen um zirka 04:45 am Innsbrucker Hauptbahnhof an. Dort angekommen machten wir die Bekanntschaft mit einem Obdachlosen der anfangs nur Müll redete aber im Verlauf des Gesprächs mit Goethe Zitaten, Oscar Wild Literatur und Narzissmus- Thesen aufwartete. Ein durchaus kluger, wenn auch etwas verirrter Geist. Wir verabschiedeten uns dennoch nach einiger Zeit von ihm und gingen unseren Weges.
Die Zeit bis 08:30 (Der Beginn des Parteienverkehrs der Abteilung für Lehre- und Studienangelegenheiten.) verging für mich wie im Fluge und so fand ich mich bereits um 08:00 inmitten von lauter Erstinskribenten diverse Formulare ausfüllen. Die Abfertigung ging zwar langsam vor sich, dafür war die Abwicklung gut durchorganisiert und die dort Arbeitenden äußerst freundlich und zuvorkommend. Um 09:15 hielt ich dann endlich meinen Studentenausweis in Händen und eine “Mein Studium” Mappe, die wichtige Informationen für Erstsemestrige beinhaltete. Jetzt muss ich nur mehr den Erlagschein einzahlen und darf mich ab dann an als vollständiger Student der Medizinischen Universität Innsbruck fühlen. Ein gutes Gefühl beim Club zu sein! 😉

Weitere Anlaufziele an diesem Tag waren noch mein Studentenheim, diverse Supermärkte und sonstige Einrichtungen Innsbrucks. Um 13:30 trat ich meine Heimreise über Rosenheim nach Salzburg mit der Weiterverbindung nach Linz an.
Resümierend ein wunderbarer und sogar sonniger Tag in denen ich zahlreiche Bekanntschaften machen durfte und schlussendlich doch noch inskribieren konnte. Vielleicht war mein Bregenz- Erlebnis sogar gut, ich hätte ansonsten mit Sicherheit nicht soviel erlebt wie heute. Danke ÖBB! 😉 🙂

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