Es ist Zeit für ein Resümee!

Vorab, es war einer der besten Urlaube meines Lebens. Ich bin auch einfach nicht der Typ für Resorturlaub, der für die meisten Menschen der Inbegriff für Erholung darstellt. “Gefangen” in einem, oft sogar bewachten Areal, immer am gleichen Strand verbleibend, stundenlang in der Sonne bruzelnd und selbstverständlich all- inklusive! Nein danke! Dann lieber doch den Rucksack gepackt und nicht nur die schönsten, aufbereiteten Gegenden zu sehen bekommen, sondern das fremde Land im Ganzen kennen lernen – mit all seinen Facetten.

Prolog
Ich erhebe in meinen Posts und auch in diesem Review keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es sei mir an dieser Stelle verziehen, wenn ich nicht alle Einzelheiten niedergeschrieben habe. Dafür war, vor Ort in Thailand, oft die Zeit zu knapp und der Umfang zu gewaltig. Sollte der eine oder andere Mitreisende jedoch noch ein Erlebnis parat haben, das noch nicht den Weg auf diese Seite gefunden hat und er dieses unbedingt veröffentlicht haben will, kann er mir dies gerne mitteilen oder selbst verfassen. Ich werde mich dann darum kümmern, dass es seinen Platz in den Thailand Aufzeichnungen findet.

Dieses Resümee soll, wie der Name schon sagt, eine kleine Zusammenfassung darstellen. Ich werde jedoch nicht die gesamte Reiseroute von vorne bis hinten nochmals durchkauen, da dies bereits in den einzelnen Posts geschah. Vielmehr soll es einen Überblick über ein paar Schwerpunkte der Reise geben, sowie einen Eindruck über das Land selbst, die Menschen und die Kultur vermitteln. Also in medias res…

Das Land
Thailand hat viele Gesichter und alle haben ihren eigenen Charme. Bangkok ist die typische Großstadt/Hauptstadt, hier finden sich eindeutig die meisten Menschen pro Quadratkilometer, das Treiben ist geschäftig und die Infrastruktur großzügig ausgebaut und die meiste Zeit sehr unübersichtlich. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang natürlich der herrschende Linksverkehr, die Ampeln mit Countdown (man erhält dadurch die genaue Restzeit der Grün- bzw. Rotzeit), die hunderten Tuk Tuks und die zahlreich anzutreffenden Stände, die ihre Artikel zu den günstigsten Preisen Thailands anbieten. Die Smogbelastung in der Stadt ist ein ernstes Problem und zahlreiche Thais fahren nur mit Smogmaske. Die Verschmutzung der Stadt durch Müll hält sich, dank Reinigungspersonal und Landschaftsgärtner, in Grenzen. Der Verkehr in Thailand ist eine Sache für sich. Hier wird so richtig gewütet, Taxis, Tuk Tuks, Mopeds (Tausende!!! Mopeds) und Privatautos (meist Pickups und zu 80% Fabrikat der Marke Toyota) liefern sich hier ein unerbitterliches Gedränge. Jede noch so kleine Lücke wird umgehend gefüllt, das Setzen des Blinkers äußerst selten eingesetzt und die Hupe als Mittel für alles hergenommen. Man wundert sich wirklich, dass hier nicht weit mehr Umfälle passieren, aber bis auf zahlreiche Dellen in den Karosserien haben wir, Gott sei Dank, nichts gesehen. Bewundernswert!

Ganz anders geht es auf den zahlreichen Inseln zu, die wir besucht haben. Größenbedingt gibt es hier oft gar keine Autos oder aber das Straßenleben wird von Mopeds beherrscht. Aber damit genug vom Verkehr und ab zu den wirklich ländlichen Themen.

In Thailand ist für jeden Geschamack etwas dabei, ob nun Tempel, Paläste, prachtvolle Strände oder aber ein Dschungelerlebnis angestrebt wird, hier findet man alles. Die Strände, das Hauptaugenmerk unserer Reise, sind von unterschiedlicher Güte und bis man dann seinen persönlichen Traumstrand gefunden hat, kann schon einige Zeit vergehen. Dafür wird man aber dann mit purem Paradiesfeeling belohnt.

Die Leute
Die Thailänder sind, um es im österreichischen Dialekt zu formulieren, zache Hund! Unglaublich wie robust, kräftig und widerstandsfähig diese Kerle sind. Ständiger Regen und Nässe, Arbeitszeiten nahe der Sklaverei, körperliche Anstrengungen und gnadenlose Hitze, dem Thai ist das alles egal. Absolute Kampfviehcher! (Die Ausnahme wird wohl durch niemanden besser verkörpert, als durch unseren Prae- Wa Juniorhotelchef auf Koh Tao! Um es mit Wolfis Worten zu beschreiben: “Ich habe noch nie einen fauleren Menschen gesehen, unglaublich!”)

Neben dieser Eigenschaft sind die Thais ein “überwiegend” äußerst nettes Volk. Freundlich, zuvorkommend und unglaublich hilfsbereit. Selbst wenn man wertvolle Gegenstände auf der Straße verliert oder an den Ständen vergisst, werden diese einem sofort nachgetragen und retourniert. (Also ich bin mir nicht sicher ob mir das in Österreich auch passiert, wenn mir meine 4GB SD Karte auf die Straße fällt…)

Das Essen
Kulinarische Gaumenfreuden finden sich in jedem Winkel Thailands. Besonders die günstigen Straßenstände in den Städten sind sehr zu empfehlen. Um ca. 40 Euro Cent erhält man eine vollständige, schmackhafte Mahlzeit und kann wählen zwischen Fleischspießen, Phat Thai (Nudelgericht), Maiskolben, Pancakes, Spring Rolls (eine Frühlingsrolle ist immer noch gegangen…), Früchten und vielem mehr. Auch das Frühstück gestaltet sich als reich und abwechslungsreich obwohl hier bereits viel internationalisiert wurde (American Breakfast). Besondere Empfehlung: Joghurt oder Milch mit Conrflakes/Müsli mit frischen Früchten (Wassermelonen, Bananen, Mangos, Ananas, Äpfel,…). Sehr erfrischend und sowohl in Restaurants, als auch an Straßenständen zu erhalten. Besondere Erwähnung haben sich die Pee Pee Bakery auf Koh Phi Phi (beste Bäckerei in Thailand), das Coast Restaurant auf Koh Samui (Surf and Turf -> FTW) und das Choppers auf Koh Tao (australisches Restaurant mit “männlichen” Portionen an Fleisch) verdient. Grundsätzlich wird in der thailändischen Küche gerne spicy bis höllisch scharf gekocht (-> Curry – grün, rot, gelb). Hühnerfleisch dominiert weitesgehend die Teller und Eier werden in fast jedem Gericht verwendet. Rinderfleisch und Steaks sollte man sich nur in erlesenen Niederlassungen bestellen, da man ansonsten äußerst enttäuscht werden kann (vl. ist man als Österreicher auch nur zu sehr verwöhnt..). In den “Lebensmittelmärkten” sofern man diese als solche bezeichnen kann, findet man viel Ungewöhnliches wie zum Beispiel das bestrichene Butterbrot vakuumverpackt, die Stinkefrucht in der Tube und giftgrüne oder violette Sandwiches. Auch Seetang- Verarbeitungen und Instantnudeln erfreuen sich großer Beliebtheit. Generell findet man wenig Gesundes, vor allem Fertiggerichte, Junkfood und Chips. Eine Brot- Fleisch- und Obst-/Gemüseabteilung sucht man vergebens (zumindest in den omnipräsenten Seven Eleven Stores; wir glauben immer noch dass Babsi von dieser Kette Provision bezieht). Wir nehmen an, dass für solche Grundgüter überwiegend der Markt als Beschaffungsort dient. Kokosnüsse sind überall und kostengünstig zu erwerben und in vielen Gerichten zu finden. Besondere Erwähnung: Die Stinkefrucht! Von außen sieht sie aus wie eine stachelige Kokusnuss, das Fruchtfleisch jedoch erinnert eher, von Form und Farbe her, an eine Banane. Ich kann auf jeden Fall garantieren, dass diese Frucht mit absolut nichts anderem vergleichbar ist, außer vl. mit Faeces. Tatsächlich riecht es nach Kot und besonders die Konsistenz kommt einem Durchfall sehr ähnlich. Disgusting! Die Thais lieben sie…

Die Getränke
Trinkwasser nur in Plastikflaschen und im Geschäft, nichts Außergewöhnliches aber doch Markantes wenn man Trinkwasser aus der Leitung gewohnt ist. Thailändische Biere: Singha und Chang!

Das Klima
Wir wussten es im vorhinein, es war Regenzeit, aber ständige Nässe und Feuchtigkeit können einem wirklich zu schaffen machen. Die Füße sind, wenn es einmal wirklich regnet, immer nass, die Kleidung feucht und die Stimmung gedämpft. Aber es war nicht immer mieses Wetter (50/50) und wenn dann mal die Sonne scheint, wird es wirklich heiß.

Die Religion
Unübersehbar: Theravada-Buddhismus Überall Statuen, Bildnisse und Schreine.

Die Politik
Konstitutionelle Monarchie, Staatsoberhaupt ist der König, der gleichzeitig höchster buddhistischer Würdenträger ist. Auch dies wird einem ständig vermittelt. Der König und die Königen sind immer und überall. Auf den Geldscheinen, in den Geschäften (als Bildnis), auf den Straßen (riesige, in golden gehaltene Altare und Bildnisse), als “Long live the king” Armbänder der Bevölkerung und als “Long live the king”- Autoaufkleber.

Das Reisen
Die Logistik ist hier wirklich genial organisiert, aber beim ersten Mal sehr ungewöhnlich (einem Viehtransport gleich). Gerade bei unserem ersten Trip von Bangkok nach Railay. Man kauft sich direkt am Hauptbahnhof das Zug- und Busticket und dann kann es auch schon los gehen. Rein in den Zug, am Zielbahnhof aussteigen in den bereits wartenden Bus, mit diesem in irgendein “Auffanglager” (meist taktisch klug mit Restaurantanbindung). Dort tauscht man zuerst sein vorläufiges Ticket in das endgültige um und bekommt so gut wie immer einen Sticker auf das T- Shirt geklebt (zur leichteren Unterscheidung und Einteilung). Mit Sticker und Ticket ausgerüstet geht es dann weiter mit dem Bus zum Zielort oder zum nächsten Pier. Es klappt immer irgendwie, aber es klappt immer. Buchen kann man die weiteren Transfers in einem der allerorts positionierten Reisebüros, die einem so gut wie alles, samt Pick Up vom Hotel, organisieren. Weiters sei gewarnt vor den Tuk Tuk Fahrten. Diese bieten zwar billige Tarife, jedoch nur mit inkludierten “Stopps” an Schmuckgeschäften oder Schneidern. Angeblich muss man dort nicht unbedingt Güter kaufen sondern nur seine Zeit totschlagen, aber unsere Fahrer haben uns im Nirgendwo stehen lassen, als wir nichts konsumieren wollten. Außerdem sollte man nur mit Taxis fahren, die auch den Taxi- Meter aktivieren (unbedingt darauf beharren). Die besondere Art des Transportes, von mir persönlich eindeutig favoritisiert, und in Perfektion in Koh Tao durchgeführt: hinten auf der Ladefläche eines Pickups. Herrlich!

Die Unterkünfte
Je nachdem wieviel Geld man aufbringen möchte und wie lange man sucht findet man meist das Passende für zu einem guten Preis (von 4-16€). Highlight: das Sea Breeze auf Koh Phangan als luxuriösestes Hotel samt Poolanlage. Aber auch die Railay Bungalows und das Prae- Wa konnten von Ausstattung und Sauberkeit her mithalten.

Das Einkaufen
MBK, Weekend Market – Gelegenheiten, Stände, Shops und Angebote ohne Ende!

Special: Scuba Diving
Das konnte einfach nichts und niemand toppen. Für mich ist und bleibt es einer der genialsten Sportarten auf diesem Planeten. Be part of the sea!

Honorable Mentions (nur für Mitreisende nachvollziehbar)

  • die “Froschfrau” von Bangkok
  • Big Papa Railay
  • der non english- speaking Thai (er hat alles probiert)
  • die alte Frau mit ihrem Laden auf Koh Phi Phi
  • der Longtailboat- Captain nach Maya Bay
  • Jim Donaldson aka Boss of Big Blue Diving Koh Tao
  • der Pancake Ninja von Koh Tao
  • der Taxidriver des Pickups Number 44
  • die Spring Roll Frau von Bangkok

FAZIT
Backpackerfreundlichkeit, der niedrige Bath und die billigen Flüge machen dieses Land zum Schlaraffenland für junge Leute. In nur wenigen anderen Ländern bekommt man für sein Geld soviel geboten wie hier. Ob man nun nach atemberaubenden Stränden, Taucharealen, kulturellen Bauten oder einfach nur nach Abenteuer Ausschau hält, hier wird man fündig. Thailand ist ein atemberaubendes Land und sollte einem einmal die Gelegenheit dazu geboten werden, sollte man sich davon unbedingt selbst überzeugen.

Sie haben sich tatsächlich den ganzen Beitrag durchgelesen?! Vielen Dank für Ihr Interesse und der aufgewändeten Zeit. Sollten Sie nur schnell zum Ende gescrollt haben, um die Quintessenz des Gesamten zu erhalten, wieder marsch an den Anfang und von Beginn an lesen – es zahlt sich aus! 😉

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