Wenn man tagtäglich mit dem Fahrrad in einer Großstadt unterwegs ist, sollte die Wahl des Zweirads gründlich durchdacht sein. Viele Faktoren, wie unglaublich hohe Diebstahlraten, Verlässlichkeit, Stauraum und natürlich Beständigkeit spielen hier eine Rolle.

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Mein Bike, das übrigens den Spitznamen “Gaul” hat, ist ein ca. 17 Jahre altes “San Diego” Herren City Bike von Scott. Es gehörte ursprünglich meinem Vater, wurde mir dann für diverse Heeresfahrten überlassen und hat mich nun auch nach Innsbruck begleitet. Bisher wurde der Sattel gestohlen (Dies aber noch beim Bundesheer, als illustrer Scherz meiner Kameraden, die ihn mir dann wieder ausgehändigt hatten. Daraufhin hatte ich kurzerhand den Schnellverschluß demontiert und bisher diesbezüglich keine Probleme mehr gehabt). Weiters hatte ich vorne drei, hinten zirka sieben Platten, einen geplatzten Reifen, einen Achter vorne, einen hinten, ein durchgerostetes Pedal, das sich ohne Vorwarnung unter voller Fahrt verabschiedet hatte und noch viele weitere kleine Mängel, wie zum Beispiel brüchige Kotflügel, die sich jedoch mit “Ducktape” und Kabelbindern reparieren ließen. Kurzum, der alte Gaul hatte schon viel erlebt und fuhr immer noch! Bis an diesem einen Mittwoch…

An diesem Tag wurde “er” brutalst attackiert. Ich war gerade einkaufen und hatte ihn derweil vor dem Geschäft geparkt, nichts Böses ahnend nahm ich meine Einkäufe, verließ das Kaufhaus und wurde in diesem Augenblick Augenzeuge des brutalen Anschlages. Ein Lieferwagen fuhr in diesem Moment “wortwörtlich” über meinen Gaul, genauer gesagt über den Rahmen und den Hinterreifen. Der Lenker des Wagens stieg aus und wir begutachteten den Schaden. Der Korb war platt gedrückt, die Lichtanlage völlig demoliert und der Gepäcksträger total verbogen. Jedes andere Rad wäre reif für den Schrottplatz gewesen, nicht jedoch der “Terminator” Gaul. Der völlig verbogene Gebäcksträger, eine massive Stahlkonstruktion, wie man sie damals überall verbaut hatte (Aluminium als Werkstoff hielt erst sehr viel später Einzug in die Fahrradindustrie…), war zwar gröbst verbogen, hatte aber den Hinterreifen vor größeren Schäden bewahrt. So war nach einem Geradebiegen des Hecks, sowie der Entfernung des Korbs die Fahrtüchtigkeit wieder gegeben.

Unglaublich! Man kann ES einfach nicht töten!!!

Dennoch wurde nach alledem eine neue Hinterfelge fällig, die er sich auch redlichst verdient hat…